Veredelt

Nachdem man einen leckeren Apfel gegessen hat, wünscht man sich so manches Mal genau diese Sorte in seinem Garten. Leider kann man nicht einfach die Kerne der Apfels nehmen und im Garten aussäen. Nach den Mendelschen Regeln würde ein anderer Apfel entstehen, der wahrscheinlich auch nicht so lecker schmeckt. Deshalb muß man Äpfel, Birnen, Kirschen etc. veredeln. Hierbei gibt es verschiedene Zeitpunkte und Methoden, allerdings braucht man immer eine Veredlungsunterlage und ein Stück Pflanze von der Sorte, die man vermehren möchte. Die Unterlage ist die Wurzel des neuen Baumes und gibt der Sorte noch einige Eigenschaften mit wie z. B. Frosthärte und Resistenzen.
Man kann im Sommer und im Winter veredeln. Im Sommer wird eine Knospe der Edelsorte unter die Rinde der Unterlage geschoben. Aus dieser einen Knospe entsteht dann ein neuer Obstbaum der Edelsorte. An einem Zweig der Edelsorte sind häufig 10 Knospen, so daß ich aus einem Zweig 10 neue Bäume meiner Edelsorte entstehen lassen kann. Diese Methode nennt man Okkulation.
Im Winter nimmt man Stücke mit 3 Knospen. Diese nennt man Edelreis. Das Edelreis wird schräg angeschnitten. Auf der Unterlage wird ebenfalls ein schräger Schnitt gemacht. Dann legt man die beiden Schnittstellen aufeinander, verbindet die Stelle mit einem Veredlungsgummi und verstreicht es mit Rebwachs. Nun wachsen die beiden Pflanzenstücke zusammen und es entsteht ein neuer Baum. Diese Methode nennt man Winterhandveredlung